Terrorangriffe erschüttern Israel – Konflikt belastet Fuldaer Gemeinde
Viele Jüdinnen und Juden in Fulda haben Verwandte oder Freunde in Israel, mit denen sie den Kontakt halten. Roman Melamed, Vorbeter der jüdischen Gemeinde in Fulda, hofft, dass sich der Konflikt irgendwann bessern wird.
„Ich bin sehr angespannt“, berichtete Melamed, der viele verwandtschaftliche wie freundschaftliche Kontakte nach Israel hat. Die Situation nimmt ihn auch aus der Ferne sichtlich sehr mit. Er telefoniere mit seinen Bekannten regelmäßig, erzählte der Vorbeter beim Treffen im jüdischen Gemeindezentrum in Fulda. Kommunikation über Telefon und Internet sei problemlos möglich. Die Stimmung der in Israel lebenden Bevölkerung sei schwierig zu beschreiben. Laut Melamed würden die Menschen Wut gegenüber den Terroristen verspüren. Die ausgeübte Gewalt sei unvorstellbar und grauenvoll.
Der Konflikt belaste die Menschen sehr, teilte er mit. Aufgrund des Krieges könne die Bevölkerung nicht mehr fröhlich sein. Ein Zusammenleben würden sie trotzdem so friedlich wie möglich gestalten. Die Cousine des Vorbeters, die weiterhin in Israel wohnt, würde sich mit ihrem Umfeld arrangieren. Außerdem habe er Verwandte im Norden Israels. Dort würde es aktuell eher ruhiger sein. Die Menschen würden versuchen, mit der harten Realität klarzukommen. Außerdem würden sie versuchen, optimistisch zu bleiben. Die ständigen Bombenalarme und Ängste seien jedoch zur traurigen Normalität geworden.
Die jüdische Gemeinde würde sich in Fulda trotz der wachsenden Konflikte gegenüber Jüdinnen und Juden auch innerhalb Deutschlands sicher fühlen. „Direkt Angst haben wir nicht“, fügte Melamed hinzu. Der Fuldaer sei aber aufmerksamer geworden. Er sei sich darüber im Klaren, dass immer etwas passieren könne. Die Gemeinde in Fulda erhält zusätzlich Unterstützung von der Polizei. Anfeindungen hätten sich in letzter Zeit nicht gehäuft. Melamed sprach von „guter Unterstützung von Staat und Polizei“. Dank dieser fühle er sich in Fulda sicher. Zum Nahost-Konflikt selbst sei es schwierig, eine Meinung abzugeben. Er wünsche auf eine Besserung des Konflikts. „Ich hoffe, dass es wieder besser wird“, ergänzte der Vorbeter. Er sei sich über die Komplexität und Schwere des Konfliktes jedoch bewusst.