18.09.2019

Lob an die Kooperation der Jüdischen Gemeinde Hanau mit Schulen

Hanau

Bei seinem Besuch der Jüdischen Gemeinde Hanau hat der Beauftragte der Hessischen Landesregierung für das jüdische Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Uwe Becker, die Zusammenarbeit der Gläubigen mit den städtischen Schulen gelobt.

„Neugier schaffen, Begegnungen ermöglichen – dafür braucht es meist eine gute Zusammenarbeit mit den kommunalen Gremien. In Hanau gibt es einen kurzen Draht zwischen der jüdischen Gemeinde und der Stadt, was für die Vermittlung jüdischen Lebens äußerst wichtig ist. So können sich Schulen aus erster Hand über das Judentum informieren. Lehrerinnen und Lehrer erhalten zusätzliches Material, um in ihrer Arbeit noch besser agieren oder reagieren zu können, wenn es etwa um den Abbau antijüdischer Stereotypen geht“, erklärte der Hessische Antisemitismusbeauftragte.

Viele Aktivitäten der Gemeinde

Im Gespräch mit dem Rabbiner der Gemeinde, Shimon Großberg, und Oliver Dainow vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen zeigte sich Becker über die vielen Aktivitäten der Gemeinde sehr erfreut. „Auch wenn die Jüdische Gemeinde Hanau noch relativ jung ist, zählt sie doch zu den besonders aktiven und leistet damit einen wichtigen Beitrag dafür, jüdisches Leben in Hessen zu vermitteln. So sind sie beispielsweise bei den Kulturwochen aktiv und fördern eben auch den Austausch an Hanaus Schulen“, sagte Becker. „Die Gemeinde hat mir gegenüber sehr klar signalisiert, dass sie gerne auch noch mit weiteren Schulen in Hanau in Kontakt treten würde, um in Zeiten des wachsenden Antisemitismus noch mehr Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Daher rufe ich die Schulen in Hanau dazu auf, aktiv auf die jüdische Gemeinde zuzugehen, um neue Formen der Kooperation zu schaffen“, so der Hessische Antisemitismusbeauftragte.

400-jährige Geschichte

Jüdisches Leben hat in Hanau eine 400-jährige Geschichte. Die Jüdische Gemeinde Hanau ist allerdings noch sehr jung und wurde erst im Jahr 2005 gegründet. Seitdem wuchs die Mitgliederzahl von 60 auf 200. Die Wohnorte reichen von Maintal über Hanau bis Bad Orb. Etwa 80 Prozent der Mitglieder haben Wurzeln in Osteuropa. Die Gemeinde bietet neben Gottesdiensten auch Computer- und Deutschkurse an, hat eine Sonntagsschule für Kinder, ein Schachteam und öffnet gerne ihre Türen für Schulen und Interessierte.

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