09.12.2021

Verbundenheit mit der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim ausgedrückt

Bad Nauheim

Sei dem 29. November feiert die jüdische Gemeinde Chanukka, ihr Lichterfest, das heute endet. Damit erinnert sie an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. Traditionell wird die erste Kerze am Vorabend des Festes angezündet.

In diesem Jahr, auf Einladung der Stadt Friedberg, fand die Zeremonie mit dem Vorstand und dem Vorbeter der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim erstmalig auf dem Synagogenplatz in Friedberg statt.

Rund 20 Menschen folgten am frühen Sonntagabend der Einladung von Bürgermeister Dirk Antkowiak und Museumsleiter Johannes Kögler, die aufgrund der hohen Inzidenz nicht öffentlich war. Teilgenommen haben unter anderen Landrat Jan Weckler, der Vorstand der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, Vertreter der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wetterau und Andreas Balser, Vorsitzender der Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V.

Bürgermeister Dirk Antkowiak machte in seiner Begrüßungsrede deutlich, dass er das gemeinsame Entzünden der Chanukka-Kerze, aber auch die Beflaggung am Friedberger Rathaus im September als wichtige Zeichen der Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinde sieht. Diese sichtbar zu machen, sei heute wichtiger denn je.

Chanukka, so Manfred de Vries, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, sei ein Freudenfest und trage viel Hoffnung in sich. Das Fest erinnere an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels nach seiner Entweihung durch den Zeus-Kult. Es sei schon ein Wunder gewesen, dass wenige Makkabäer sich gegen die viel größere Anzahl der Griechen durchsetzen und den zweiten Tempel zurückgewinnen konnten.

Auch die Tradition, Chanukka acht Tage lang zu feiern, gehe auf ein Wunder zurück. Die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, sollte niemals erlöschen. Es gab aber nur noch geweihtes Öl für einen Tag, und die Herstellung von neuem Öl dauerte acht Tage. Durch ein Wunder habe das Licht jedoch acht Tage gebrannt.

Das zeige uns, so de Vries, dass wir nie die Hoffnung verlieren sollen, scheine es auch noch so aussichtslos. »Wir haben eine funktionierende jüdische Gemeinde in der Wetterau, und das soll auch so bleiben.« »Die Zeichen, die von Friedberg, aber auch von den anderen Städten und Gemeinden in der Wetterau gesetzt werden, zeigen, dass wir willkommen sind und auch eine Zukunft haben, die wir gemeinsam gestalten werden.«

Zum Abschluss zündete der Vorbeter der jüdischen Gemeinde, Yachin Nahmany, die erste Kerze an. Traditionell tat er dies mit der Schamasch-Kerze und begann mit der äußeren rechten Kerze an dem achtflammigen Leuchter.

Heute ist der

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