12.09.2023

Jüdische Kulturtage in Darmstadt: Was gibt's da zu lachen?

Darmstadt

Worüber scherzen Juden in Deutschland? Was kochen sie? Und kann man das daheim

nachkochen? In einem Dutzend Veranstaltungen an mehreren Darmstädter Orten gibt's

dazu Antworten.

Worüber spaßen Juden in deutschen landen heute? Wie schreiben sie? Was kochen sie? Und kann man das daheim auch mal versuchen? Solche Einblicke in den Alltag versprechen die Jüdischen Kulturtage in Darmstadt, die in dieser Woche starten und bis Mitte September laufen. Nicht nur im Gemeindehaus und in der Synagoge in der Wilhelm-Glässing-Straße: Auch in der Stadtkirche, in der Centralstation und an anderen Orten im Stadtgebiet lädt die Gemeinde zu Begegnungen ein, zu Konzerten, zu Lesungen, zum Comedy-Abend und mehr.

Mit einem Gespräch zweier hochrangiger Vertreter jüdischen Lebens starten die Kulturtage am Mittwoch, 6. September, in der Centralstation. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und der Frankfurter Rabbiner Julian-Chaim Soussan vom Vorstand der Rabbinerkonferenz wollen einen Blick auf die jüdische Gegenwart in Deutschland  werfen - ,,mit allen Chancen und Risiken, all den Möglichkeiten und Herausforderungen". Um 19 Uhr beginnt die Runde, der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten (www.jg-darmstadt.de/anmeldung).

Literatur, Musik und Tanz verspricht der Abend mit Yuriy Gurzhy am Mittwoch, 13. September, in der Galerie Kurzweil (Bismarckstraße 133). Der Wahl-Berliner liest aus seinem Buch „Richard Wagner und die Klezmerband". er berichtet von Menschen, die ihm unterwegs in Deutschland begegnet sind und die die aktuelle jüdische Musikszene beeinflusst haben. Die Lesung startet um 19 Uhr, ab 21 Uhr legt Gurzhy auf. Am Donnerstag, 21. September, folgt im Kino „Rex" die Deutschlandpremiere des Films „In der Luft, da bleibt die Wurzel - über die Enkel der überlebenden". Die Doku nimmt das Publikum mit auf eine Spurensuche: Die Ungarin Eva Szepesi, heute 85, überlebte das Vernichtungslager Auschwitz; mit  Unterstützung ihrer Töchter stellt sie sich spät im Leben den Fragen und dem Schrecken. Die Protagonistin kommt zur Vorstellung nach Darmstadt, ebenso die Filmemacher. Im Anschluss an den Film ist ein Gespräch geplant, es moderiert Alexander Stoler von der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. Die Vorstellung beginnt um 18 Uhr.

Weitere Termine: Einblicke ins Laubhüttenfest Sukhot gibt's am 4. Oktober in der Gemeinde (Wilhelm-Glässing-Straßen 26) ab 19 Uhr. Das „Jerusalem Duo" gibt am 15. Oktober zwei Konzerte in der Knabenschule (15 und 18 Uhr), eine spannende und ungewöhnliche Kombination aus Harfe (Hila Ofek) und Saxofon (Andre Tsirlin). Eine „Jewish Comedy Night"  bringt am 29. Oktober in der Galerie Kurzweil drei Komiker auf die Bühne (19.30 Uhr). Den Abschluss der Kulturtage bildet am 3. Dezember ein Konzert des mitreißenden Roman Kuperschmidt Quartetts mit fröhlich-melancholischem Klezmer, ab 19.30 Uhr in der Centralstation.

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