Manfred de Vries vom Terror schockiert
»Es sollte ein fröhlicher Tag werden - das Fest der Tora-Freude. Doch ausgerechnet an diesem Tag hat die Hamas Israel den Krieg erklärt. Es wurde ein Tag des Grauens und des Blutvergießens. Es fehlen einem die Worte angesichts des brutalen Terrors gegen Israel und seine Bevölkerung, und auch ich befinde mich im Schockzustand.
Auch für meine Gemeinde ist dieser Tag ein Trauertag - es ist unser 11. September. Wir alle fühlen uns unserer Menschenrechte beraubt, denn meine Familie wurde auch hingerichtet in den KZs. Davor wurden uns alle Menschenrechte entzogen. Warum muss immer wieder diese Brutalität an Andersgläubige angewendet werden? Können wir nicht in Frieden und Harmonie gemeinsam die Zukunft gestalten? Warum muss immer wieder Hass geschürt werden?
Meine Cousine lebt in Aschkelon und berichtete mir, wie sie nur knapp den Raketen entkommen ist und zur Zeit in Bunkern leben muss - in ständiger Angst. Die gesamte Hamasbewegung zeigt ihren Terror nun unverholen. Aber wo ist die Empörung der deutschen Bürger mit moslemischem Hintergrund? Ich sehe nur Hass gegen Juden und gegen Israel in den Augen der deutschen Bürger, die in Duisburg und anderen Städten für diese Terrororganisation demonstriert haben. Es ist für mich nicht zu akzeptieren, dass der deutsche Islam diesen Terror nicht verurteilt, sondern dieses bestialische Vorgehen gefeiert hat. Ich erwarte, dass die Akzeptanz von Juden und von Israel als Teil der deutschen Gesellschaft von allen Menschen, die Teil unserer Gesellschaft durch Einbürgerung werden wollen, diese Akzeptanz auch feierlich bekunden muss - ähnlich der Einschwörung in den USA.
Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist durch diesen Angriff entsetzt. Viele sorgen sich vor vermehrter antisemitischer Gewalt. Aus Solidarität zu Israel wurde in Bad Nauheim, Friedberg, Butzbach und am Europaplatz für den Wetteraukreis die israelische Flagge gehisst. Wir danken für die Unterstützung in diesen schrecklichen Tagen. Wir gedenken der Ermordeten, der Verletzten und Verschleppten und beten für das Leben und die Unversehrtheit unserer Brüder und Schwestern in Israel.«