Feierstunde soll Mahnung sein - Jüdische Gemeinde pflegt das Gedenken in Limburg
Rabbiner Schimon Groißberg verlas ihre Namen und betete das Kaddisch, das Totengebet. Die jüdischen Bürger und Christen waren sich einig: Was unter den Nationalsozialisten geschah, darf sich niemals mehr wiederholen. Unter den Besuchern waren Dompfarrer Gereon Rehberg, Kaplan Sascha Jung und Dekan Manfred Pollex, Stadtverordnetenvorsteher Rolf Dettmann und der Erste Stadtrat Michael Stanke.
Die Vorsitzende der vor 15 Jahren neu gegründeten Jüdischen Limburger Gemeinde, Elena Kopirovskaja, dankte allen, die den jüdischen Bürgern zu einer Heimat in Limburg und zu einer neuen Synagoge verholfen haben, die 2009 eingeweiht wurde. Die rund 200 Mitglieder zählende Gemeinde besteht ausschließlich aus russischen Immigranten. 1932 lebten 296 Juden in Limburg. Mit der einsetzenden Verfolgung durch das "Dritte Reich" ging ihre Zahl bis 1937 auf nur noch 154 jüdische Einwohner zurück. Nach der Pogromnacht 1938, in der die Synagoge zerstört wurde, waren es noch 86. Ende September 1939 lebten noch acht ältere jüdische Einwohner in Limburg. Viele sind ausgewandert, über das Schicksal der anderen ist nichts bekannt. Die meisten von ihnen wurden vermutlich ermordet.
Den ausführlichen Artikel zur Gedenkstunde in Limburg finden Sie aus den Seiten von Mittelhessen.de.
(Bildquelle: mittelhessen.de)