16.10.2013

Jüdische Gemeinde Gießen feiert 35-jähriges Bestehen

Gießen

Mit einer ebenso würdigen wie unterhaltsamen Feier beging die Jüdische Gemeinde Gießen ihr 35-jähriges Bestehen im voll besetzten Konzertsaal des Rathauses. Mit Blick auf die kummervolle, in der jüngeren Zeit jedoch erfreuliche Geschichte der Juden in der Universitätsstadt sah der Gemeindevorsitzende Dow Aviv in die Zukunft: „Das jüdische Leben hierzulande, besonders jedoch in Gießen, war noch nie so sicher wie heute.“

Die neue Jüdische Gemeinde wurde 1978 gegründet. Ursprünglich habe man „in aller Bescheidenheit“ feiern wollen, sagte Aviv, doch „die Umstände haben uns bewogen, alles zusammenzulegen: Die Gemeinde feiert ihr 35. Jahr, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gießen-Wetzlar wird 50 Jahre alt, Israel feiert dieses Jahr seinen 65sten, und wir hatten ein Konzert geplant. Masel Tov uns allen“, wünschte Aviv auch den Gästen. Zugleich wies er auf die wichtige Rolle von Prof. Jakob Altaras und seiner Frau Dr. Thea Altaras hin, „die wie keine anderen die Geschichte der Gemeinde prägten“. Der Höhepunkt ihres Wirkens sei die Planung und Fertigstellung des Gemeindezentrums und der Synagoge 1995 gewesen.

„Es ist eine vor der Zerstörung gerettete Synagoge. Ihr Fortbestand symbolisiert die weitere Existenz des jüdischen Lebens in Deutschland. Sie stellt zugleich ein lebendiges Denkmal für das einst bedeutende Landjudentum dar.“ Eine zentrale Aufgabe der Gemeinden in Deutschland sah Aviv in der „Integration jüdischer Zuwanderer aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.“ Die Gemeinde in Gießen werde sich daher weiterhin bemühen, mit allen Religionsgemeinschaften und der Bevölkerung im Dialog zu bleiben.

Den ausführlichen Artikel über die Feierlichkeiten zum 35-jährigen Bestehen der Jüdischen Gemeinde Gießen finden Sie auf den Seiten des Giessener Anzeiger.

  

(Bildquelle: Giessener-Anzeiger.de)

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