Vor 50 Jahren wurde der Neubau der Wiesbadener Synagoge eröffnet
„Gut und angenehm ist es, mit seinen Brüdern zusammen zu sein“, lautet der Text eines Volkslieds, mit dem Chor und Orchester der Frankfurter Isaak Emil Lichtigfeld-Schule den Festakt einleiten. „Vor 70 Jahren war es für die Gemeinde nicht vorstellbar, sich an einem Ort fest einzurichten. Es war ein Leben mit gepackten Koffern“, betont Jacob Gutmark vom Vorstand der jüdischen Gemeinde. In englischer Sprache und unter dem großen Applaus der Gäste bedankt er sich noch einmal für die Unterstützung der US-Armee bei der Neugründung der Gemeinde. Nicht ohne an den 15. Jahrestag der Anschläge aufs World Trade Center zu erinnern. Beides seien Beispiele dafür, wie man zerstörerische Kräfte überwinde, um mit großer Energie wieder aufzuerstehen.
Dass sich die Gemeinde in den 1960er Jahren für den Neubau entschied, sei ein Zeichen des Vertrauens wie des Willkommens gewesen, betont Mark Dainow. „Jede Gemeinde, die den Mut fasst, eine Synagoge zu bauen, sagt damit: Wir vertrauen dem Land, in dem wir leben“, verdeutlicht der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Da ein solches Bauprojekt ohne Unterstützung durch Kommune und Land nicht möglich wäre, habe es sich dabei gleichfalls um ein Zeichen des Willkommens gehandelt. „Als Wiesbadener freue ich mich, dass wir so eine lebendige jüdische Gemeinde haben und das Jubiläum in so großem Rahmen feiern können“, gratuliert Hessens Kultusminister Alexander Lorz.
Den ausführlichen Artikel zu den Feierlichkeiten in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden finden Sie auf den Seite des Wiesbadener Kurier.
(Bildquelle: Wiesbadener-Kurier.de)