24.08.2018

Jüdische Gemeinde Wiesbaden feiert Staatsgründung vor 70 Jahren

Wiesbaden

Eine Ausstellung mit Plakaten zeigt im Rathaus bis 30. August gesellschaftliche und politische Themen aus einem Land mit besonderer Geschichte.

Mit vielen prominenten Gästen feierte die Jüdische Gemeinde Wiesbaden im Innenhof des Rathauses die Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren. Für Oberbürgermeister Sven Gerich ist der Israeltag „ein Brückenschlag zwischen Juden und Nicht-Juden“.

srael als zentraler Rückhalt aller Juden in der Welt

Die Wiesbadener seien froh, eine „so lebendige und aktive Jüdische Gemeinde“ zu besitzen. Die ließ sich zum Tanz aufspielen – vom Roman-Kuperschmidt-Ensemble, das in eine europäisch-jüdische Klangwelt entführte – voller Melancholie und Lebensfreude. Das Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen, Dr. Jacob Gutmark, erlebte seine Kindheit in Tel Aviv: „Israel ist für uns Juden in aller Welt immer die vornehmste Adresse von Liebe und Inspiration.“ Wenn im Rathaushof mit guten Speisen und edlen Getränke gefeiert werde, könne und dürfe man nicht die vielen jüdischen Menschen vergessen, die mit ihrem Leben für die Errichtung eines souveränen Nationalstaates bezahlt haben. Gutmark rief zu einer Schweigeminute auf – alle erhoben sich von ihren Plätzen.

In Vertretung des Ministerpräsidenten Volker Bouffier nahm der hessische Kultusminister Alexander Lorz am Israelfest im Rathaushof teil: „An solchen Tagen kommt die Verbindung Israels und Deutschlands in besonderer Weise zum Ausdruck“, erklärte er. Lorz griff den Gedanken auf, Israel als den zentralen Rückhalt aller Juden in der Welt zu sehen. Für diese Position müsse Deutschland sehr viel mehr Verständnis haben als irgend ein anderes Land auf der Welt. Lorz zitierte die Kanzlerin, die davon gesprochen hat, das Existenzrecht Israels sei Teil der deutschen Staatsräson: „Eine Verpflichtung, die uns alle, jeden Tag, in unserer Gesellschaft anspricht und fordert.“

Im Rathausfoyer wurde zeitgleich eine Plakat-Ausstellung zum siebzigsten Jahrestag der Gründung des Staates Israel eröffnet. Die Israelin Sara Neumann und ihre deutsche Mitstreiterin Henrietta Singer präsentieren mithilfe der Plakate gesellschaftliche und politische Themen. Die einordnenden Begleittexte lassen die Gründung des jüdischen Staates präsent werden, beleuchten die Probleme des jungen Staates mit Einwanderung und Integration. In sorgfältig recherchierten Texten ordnen die Autorinnen die Plakate in ihren historischen und gesellschaftlichen Kontext ein.

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