16.08.2021

Jüdisches Wiesbaden: Digitale Auftaktveranstaltung

Wiesbaden

Vor 75 Jahren gründete sich die Jüdische Gemeinde Wiesbaden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder. Eine digitale Ausstellung bietet einen Blick in die Vergangenheit und bildet den Auftakt für die Veranstaltungsreihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“.

„Jüdisches Wiesbaden: Zwischen Neubeginn, Zuversicht und ‚Tarbut – Zeit für jüdische Kultur'“ heißt der Titel der digitalen Ausstellung, welche am 25. August zugleich den Auftakt für die diesjährige Veranstaltungsreihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ bildet. Bis zum 15. Dezember bietet die jüdische Gemeinde Wiesbaden gemeinsam mit dem Wiesbadener Kulturamt in zahlreichen Events einen Einblick in die das jüdische Leben der Landeshauptstadt. Die digitale Ausstellung, welche in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv entstand, begleitet das Programm und dokumentiert die  Nachkriegsgeschichte der jüdischen Gemeinde. Zentraler Teil der Ausstellung wird der Synagogenneubau in der Friedrichstraße sein: 2021 jährt sich dessen Einweihung zum 75. Mal. Eröffnet wird die Reihe in einem Live-Stream durch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Bis zum 8. September dürfen im Rathausfoyer zeitgenössische Fotoaufnahmen zum Thema bestaunt werden.

Facettenreiches jüdisches Leben

Kunst, Musik, Film, Literatur: Die jüdische Kultur ist facettenreich und stellt einen festen Baustein für das kulturelle Leben in Deutschland dar. Um die Vielfältigkeit jüdischen Lebens und Schaffens aufzuzeigen, hob die jüdische Gemeinde Wiesbaden erstmals im Jahr 2008 die Veranstaltungsreihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur aus der Taufe“. 2020 erhielt die Reihe sogar den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden. Zahlreiche Führungen, Literaturabende, Vorträge und Musikevents umrahmen die Veranstaltungsreihe und laden Gäste dazu ein, jüdische Geschichte und Kultur besser zu verstehen. Zugleich bietet die Friedrich-Murnau-Stiftung als Kooperationspartner erstmals die Filmreihe „Jüdische Filmschaffende im Kino der Weimarer Republik“ an, in der jüdische Filmpioniere und deren Werke gewürdigt werden. Highlight bildet unter anderem die Aufführung des Stummfilmmeisterwerks „Das Cabinet des Dr. Caligari“ ebenso wie ein Porträt der Ikone der deutschen und französischen Filmszene Lotte Eisner, welche Kultregisseure wie Wim Wenders oder Werner Herzog inspirierte. Letztere wurden als Interviewpartner angefragt.

Veranstaltungsreihe im Hybridformat

Ein großes Fragezeichen hinter der Veranstaltungsreihe bildete die Corona-Pandemie, durch die vor allem Präsenzveranstaltungen ins Digitale abwandern mussten. Glücklicherweise finden Werkstattgespräche und Buchlesungen im Rahmen der Reihe vielerorts sowohl vor Ort als auch im digitalen Live-Stream statt. Genaue Informationen entnimmt man dem Programmheft, zu finden auf der Homepage der jüdischen Gemeinde Wiesbaden.

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