Führungswechsel beim Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen
Daniel Neumann ist neuer Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Der Rechtsanwalt aus Darmstadt löst Jacob Gutmark ab, der das Amt acht Jahre lang innehatte. Neumann wurde von der Delegiertenversammlung der Jüdischen Gemeinden des Bundeslandes einstimmig zu Gutmarks Nachfolger gewählt.
Schon zuvor war Neumann als Direktor des Verbandes tätig gewesen. Der 49-Jährige sagte, der nun vollzogene Generationswechsel sei »ein starkes Zeichen in einer herausfordernden Zeit«. Die jüdische Gemeinschaft müsse in einem Umfeld, in dem Antisemitismus und Israelhass
ständig zunähmen, selbstbewusst und engagiert für ein plurales, vitales und sichtbares jüdisches Leben in Hessen eintreten.
Laut Neumann sind dafür Sicherheit, Bildung, eine selbstbewusste jüdische Identität und ein breites Netz an politischer sowie zivilgesellschaftlicher Unterstützung erforderlich. Letztere lasse seit dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 07. Oktober allerdings leider zu wünschen übrig.
Einziger jüdischer Staat
»Bei aller berechtigten Kritik an der israelischen Regierung und ihren Entscheidungen steht eines fest: Wir stehen ohne Wenn und Aber an der Seite Israels«, erklärte Daniel Neumann. »Nicht weil wir Juden in Deutschland Israelis sind. Und nicht weil wir unkritisch sind. Sondern weil es um das Leben und das Überleben des einzigen jüdischen Staates auf der ganzen Welt geht.«
Israel führe nicht nur einen militärischen Kampf gegen eine Terrororganisation, sondern auch einen Kampf der Ideen, sowie einen »Kampf »für unsere westlichen Werte, die nicht nur im Nahen Osten unter Beschuss stehen«. Ein dauerhafter Frieden und eine gemeinsame Zukunft
werde nur dann eine Chance haben, »wenn die islamistischen Terrororganisationen mitsamt ihren hasserfüllten, menschenverachtenden und todbringenden Ideologien überwunden werden«, so der frisch gewählte Vorsitzende.
Dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen gehören zehn Jüdische Gemeinden an, nämlich die in Wiesbaden, Offenbach, Darmstadt,
Limburg, Hanau, Bad Nauheim, Marburg, Gießen, Fulda und Kassel. Neumann will sich außerdem konsequent für den Ausbau der rabbinischen Betreuung, jüdischer Bildung, der Sicherheit für die Gemeinden sowie der Förderung jüdischer Kultur durch Kulturtage, Kulturwochen und andere Formate im Lande einsetzen.
Verlässlicher Partner
Daniel Neumann kündigte an, er setze auch in Zukunft auf die Unterstützung der Hessischen Landesregierung, die der jüdischen Gemeinschaft in Hessen stets als verlässlicher Partner zur Seite stehe.
Dem neuen Vorstand des Landesverbandes gehören Jacob Gutmark, Mark Dainow und Alfred Jacoby an.