02.10.2017

Jom Kippur in Gießen: Jeder soll Verantwortung tragen

Gießen

Freitagnachmittag. In den Räumen der Jüdischen Gemeinde liegt Essensgeruch in der Luft. Gerade wird gekocht, die letzten Vorbereitungen laufen. Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn ab Sonnenuntergang wird das jüdische Leben für 25 Stunden nahezu still stehen - Jom Kippur beginnt.

"Jom Kippur ist der wichtigste jüdische Feiertag" weiß Dow Aviv, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Gießen. Er wird stets am zehnten Tag nach dem zweitägigen Neujahrsfest Rosch Haschana gefeiert und auch "Versöhnungstag" genannt. Denn in den "zehn Tagen der Umkehr", die zwischen beiden Festen liegen, beten die Gläubigen und bitten für ihre Sünden um Vergebung - und zwar ausnahmslos. "Ob ich gesündigt habe oder nicht, das kann ich nicht wissen", sagt Aviv. Gott wolle, dass jeder Verantwortung trage und sowohl für die eigenen, als auch die Sünden der anderen um Vergebung bitte.

Ein wichtiges Symbol während dieser Zeit der Vergebung ist das "Schofar", ein Widderhorn, in das hinein geblasen wird. Der dabei entstehende Ton sei einerseits eine "Aufforderung an die Menschen, Reue zu zeigen und um Vergebung zu bitten" so Aviv. Man glaube jedoch auch daran, dass sich durch den Klang des Horns die Tore des Himmels öffneten und Gott auf seinem Thron die Gebete erhöre.

Den ausführlichen Artikel über Jom Kippur in der Jüdischen Gemeinde Gießen finden Sie auf den Seiten des Gießener Anzeiger.

   

(Bildquelle: Giessener-Anzeiger.de)

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